Sonntag, 11. Februar 2018

Wikingertopf - ohne Tüte



Zutaten:
1 kg Gehacktes (Rind oder gemischt)
2 Eier
1 Brötchen oder 2 Scheiben Toastbrot
Schwarzer Pfeffer, 2 TL Salz
1 EL Senf, mittelscharf
1 Zwiebel, fein gerieben
1-2 EL Öl

4 große Möhren
1 kl. Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 gestr. TL Zucker
250 ml Gemüsebrühe
200 ml Sahne
3 EL Sahneschmelzkäse
150 g Erbsen (TK-Ware oder aus einer kleinen Dose)
1 EL gehackte Petersilie
2-3 Spritzer Zitronensaft
Salz, weißer Pfeffer
evtl. 1 EL Speisestärke mit 3 EL Wasser zum Andicken verrühren

Zubereitung:
Zunächst für die Fleischbällchen das Brötchen (oder die Toastscheiben) in Wasser gut einweichen und danach ausdrücken.
Dann, bis auf das Öl, alle Zutaten mit dem Gehacktes gut verkneten, bis eine formbare Masse entstanden ist. Daraus dann ca. 24 Fleischbällchen formen.



Das Öl in einer weiten, hohen Pfanne erhitzen und die Fleischbällchen rundherum anbraten. Sie dürfen innen noch nicht ganz durch sein..das kommt später!
Fleischklöße aus der Pfanne nehmen und erst einmal beiseite stellen.



Die Möhren schälen und in feine Stifte schneiden, Zwiebel & Knoblauch schälen und beides fein hacken/schneiden.



Das Gemüse im verbliebenen Bratfett einige Minuten andünsten (ca. 5 Minuten) unter ständigem Rühren. Die Hitze hier reduzieren, es soll nicht braun werden.
Den Zucker über das Gemüse streuen und leicht karamellisieren lassen. Dafür bitte nicht großartig herum rühren, dann geht es schneller.


Mit der Gemüsebrühe und der Sahne ablöschen und aufkochen. Schmelzkäse einrühren und unter Rühren schmelzen lassen. Hitze wieder reduzieren (kleinste Stufe) und die Fleischbällchen und die Erbsen in die Soße geben. Bei halb aufgelegtem Deckel noch mal ca. 5-7 Minuten köcheln lassen.



Soße mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken und bei Bedarf mit der Speisestärke (s. oben) andicken. Petersilie unterrühren.



Schmeckt mit Baguettebrot, aber auch Reis, Kartoffeln etc.

Anmerkungen:
- Ich habe früher auch viel mit "Tüten" gekocht, immer in dem Irrglauben, es geht damit schneller. Irgendwann, nachdem mein ältester Sohn geboren wurde, sah ich eine Reportage über diese Tütenprodukte und erschrak, denn zum einen war es erschreckend, wie viele unnötige Zusatzstoffe darin enthalten waren und zum einen, da es auch darum ging, dass die Geschmacksnerven darunter leiden würden. In Hinsicht auf mein Kind entschied ich mich damals, diese Tüten zu meiden und machte mich an die Arbeit herauszufinden, wie es auch problemlos anders geht. Ich habe rund ein halbes Jahr gebraucht, damit sich meine Geschmacksnerven wieder auf "Normalzustand" befanden. Ja, es stimmt tatsächlich...heute weiß ich, dass es wirklich so ist, dass man sich schnell an den typischen (ich nenn ihn mal Nebengeschmack) Tütengeschmack gewöhnt, wodurch herkömmliches würzen fad und langweilig erscheint und man immer das Gefühl hat, dass irgendetwas fehlen würde.
- Schneller geht das Tütenkochen eigentlich nicht, denn die üblichen Arbeitssschritte müssen dennoch selbst erledigt werden: einkaufen, schälen, schnibbeln, kochen, braten etc. Lediglich das Würzen und evtl. Andicken wird durch Tüten abgekürzt. Im Laufe der Zeit hat man aber einen gut gefüllten Gewürzschrank und kann sich sogar seine Würzmischungen selbst zusammen stellen. Ganz ohne Aromen, Zusatzstoffen und Geschmacksverstärkern!
- Nun aber zum Rezept oben, dass seit Jahren zu den typischen Kindergerichten aus der Tüte gehört. Viele Blogger haben es bereits aufgegriffen, ich selber habe das Gericht allerdings noch nie in Angriff genommen. Da meine Mutter mir bereits davon erzählt hatte und sie es schon zufrieden nachgekocht hatte, war es in der letzten Woche mal eine Idee wert und ich habe es ausprobiert.
- Im "Original" wird wesentlich weniger Hackfleisch verwendet (250 g für 2-3 Portionen), dass lediglich mit Salz/Pfeffer gewürzt werden soll. Naja...auf gummierte Fleischbälle hat ich so gar keine Lust, also habe ich das Gehackte gewürzt wie unsere normalen Frikadellen/Fleischbällchen.
- 250 g als Mini-Fleischbällchen?? Also ich denke mal, dass kein Wikinger sich damit zufrieden gegeben hätte 😏 Fleischbällchen in Soße gehen bei Kindern eigentlich immer, also nahm ich die übliche Menge Fleisch, die ich in meinem 5 Personenhaushalt immer verwende. Auch, weil ich keine Lust darauf hatte, dass mich nach einer Stunde die Meute nervt, dass sie wieder Hunger haben 😊
- Das Ergebnis kam hier gut an, aber wir waren uns alle einige, dass es mal lecker war, aber nun nicht zum Alltagsessen gekürt wird. Halt mal Abwechslung auf den Tellern. Meine Köttbullar sind dann doch gefragter.
- Wir hatten Baguette dazu, womit man die Soße hervorragend aufnehmen kann. Aber sicher schmecken auch Reis oder Kartoffeln sehr gut dazu. Meine Fleischbällchen waren wunderbar fluffig und locker.
- Das Gericht lässt sich auch wunderbar vorbereiten und ich kann mir gut vorstellen, dass die meisten Kinder es sicher gerne essen, auch aufgrund der süßlichen Note durch die Möhren.

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